Bayern denkt, der denkt zuerst an Berge, Idylle, Trachten und Blasmusik, Gemütlichkeit. Aber auch technische und wissenschaftliche Höchstleistungen und Erfindungen werden damit verbunden. Dieses Bild von Bayern hat sich in der ganzen Welt festgesetzt. Aber wie und durch wen ist es entstanden. Dieser Frage ging die Frauen-Union Germering und ihre Gäste bei einer Fahrt zur Landesausstellung „Mythos Bayern“ in Ettal nach.
Der Münchner Stadtführer Georg Reichlmayr stimmte mit viel Hintergrundwissen die Teilnehmer bereits auf der Busfahrt auf die zu erwartende Ausstellung ein und erläuterte dann bei der Führung durch die Ausstellung Sinn und Bedeutung der Exponate. Locker und mit viel Witz informierte er über die etwa 200jährige Geschichte der bayrischen Könige und ihr Wirken, ihr Schicksal und ihre persönlichen Umstände. Sie haben entscheidend an dem heutigen „Mythos Bayern“ mitgewirkt. Sie haben durch Förderung von Kunst, etwa der Malerei landschaftlicher Idylle, aber auch des Brauchtums, dazu beitragen, dass das Landschaftsbild von (Ober-)Bayern und die Pflege seiner Traditionen zum Markenzeichen wurde. Die hohen Berge, die vorher stets als bedrohlich und schwer zu überwindendes Hindernis angesehen wurden, waren plötzlich zur Traumlandschaft geworden. Aber auch die Erkenntnisse der Wissenschaften, so etwa durch Frauenhofer, wurden von den Königen als Chance erkannt und gefördert. Zuletzt galt es, die Verbundenheit und die Identifikation mit dem „Volk“ zu pflegen. Vollendet wurde der „Mythos Bayern“ dann durch die Bauten von Ludwig II., die noch heute zu den Attraktionen des Fremdenverkehrs gehören.
Zu diesen Bauwerken zählt das in der Nähe von Ettal liegende Schloss Linderhof, das die Gruppe im Rahmen einer Besichtigung erläutert bekam, nicht ohne vorher einen Spaziergang durch den geräumigen Park gemacht zu haben. Nach einer Stärkung bei Kaffee und Kuchen trat die Gruppe die Heimreise an. Der Wettergott hatte es gut gemeint und die fröhliche Reisegruppe mit Sonnenschein bedacht.
Gaby Pichelmaier, die örtliche Vorsitzende der Frauen-Union, und der versierte Führer Georg Reichlmayr erhielten für den wunderschönen Tag viel Lob und Beifall.